Themenjahr 2023 "Leipzig - Die ganze Stadt als Bühne"
Kultur hat nicht nur die Aufgabe, sondern vor allem das große Potential, alle Bürgerinnen und Bürger einer Stadt einzubeziehen und den Dialog untereinander zu fördern. Genau hier setzt das Themenjahr 2023 „Leipzig – die ganze Stadt als Bühne“ an. Ganz bewusst rückt es die 14 Leipziger Ortschaften in den Blick und möchte diejenigen Orte, Geschichten und Initiativen sichtbar, die die städtische Kultur seit jeher bereichern.
In den Leipziger Ortschaften spielt Kultur eine wichtige Rolle. Kultur stiftet Gemeinschaft, sie fördert Teilhabe und stärkt das Zugehörigkeitsgefühl. In den Ortschaften engagieren sich zahlreiche Menschen in Initiativen, Projekten und Vereinen. Diese Initiativen vor Ort werden im Rahmen des Themenjahres 2023 „Leipzig – die ganze Stadt als Bühne“ unterstützt. Dabei laden die Projekte nicht nur dazu ein, die Ortschaften als unverzichtbare Teile unserer Stadt kennenzulernen. Durch die Geschichten und Begegnungen vor Ort tragen sie vor allem dazu bei, Leipzig als „ganze Stadt“, das heißt als Bühne für alle Akteur/-innen zu denken.
Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke
Das Themenjahr 2023 „Leipzig - Die ganze Stadt als Bühne“ unterstützt zahlreiche Projekte, die die kulturelle Infrastruktur vor Ort stärken sollen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen und Vereinen vor Ort ist ein vielfältiges Programm entstanden, das Sie herzlich dazu einlädt, die Leipziger Ortschaften in all ihren Besonderheiten zu erkunden. Stöbern Sie durch die Webansicht der Broschüre im Downloadbereich oder die zahlreichen Einträge im Veranstaltungskalender der Stadt Leipzig.
Besonderes rund um Leipzig
Um die ganze Stadt als Bühne zu bespielen, touren einige Projekte im Rahmen des Themenjahres quer durch Leipzig, um gleich mehrere Ortschaften miteinander zu verbinden. Hierunter zählen das Kunstprojekt zu den Ortschaftsnamen mit dem Titel "BeeinDruckende Ortschaften“, die Produktionen "Lofft out of the Box", das Festival „OstLichter- weiter ostwärts“ sowie die Notenspur-Nacht der Hausmusik, die in diesem Jahr in den Leipziger Ortschaften erklingt.
Willkommen in den Ortschaften
Böhlitz-Ehrenberg, Burghausen, Engelsdorf, Hartmannsdorf-Knautnaundorf, Holzhausen, Liebertwolkwitz, Lindenthal, Lützschena-Stahmeln, Miltitz, Mölkau, Rückmarsdorf, Seehausen und Wiederitzsch – das sind die Ortschaften, die 2023 zu zahlreichen spannenden und abwechslungsreichen Veranstaltungen einladen. Zu erleben gibt es Geschichtliches, Musik, Schauspiel, Literatur, Vereinsleben und vieles mehr, um die einzelnen Ortschaften in ihrer Einzigartigkeit und als unverzichtbaren Teil Leipzigs zu präsentieren. Die Veranstaltungen wurden von und mit den Bürger/-innen, Vereinen und Initiativen vor Ort entworfen und organisiert – demzufolge sind die Projekte so vielfältig wie die Ortschaften selbst. Über das ganze Jahr hinweg laden die verschiedenen Mitwirkenden ein, unsere Stadt aus neuen Blickwinkeln kennenzulernen.
Leipzig als Austragungsort des Festivals „ibug – Festival für urbane Kunst“
Anlässlich des Themenjahres wird die ibug im Jahr 2023 erstmals in einer der Leipziger Ortschaften stattfinden. Das weltweit bekannte Festival für urbane Kunst lädt jährlich im August Künstler/-innen aus aller Welt nach Sachsen ein, um ein Relikt sächsischer Industriekultur durch Malerei und Graffiti, Illustrationen und Installationen, Performances und Multimedia in ein Gesamtkunstwerk zu verwandeln. Im Fokus steht dabei das Experiment mit Genres, Materialien und Techniken ebenso wie die Vergangenheit der Brache und ihre Architektur. Im Anschluss an eine mehrwöchige Kreativphase haben Neugierige und Kunstliebhaber/-innen die Möglichkeit, die Ausstellung zu bewundern und ein buntes Rahmenprogramm mit Führungen und Filmen, kunstpädagogischen Angeboten und Artist Talks, einem Kunstmarkt und Musik zu erleben.
Jubiläen und Jahrestage im Jahr 2023
Vor 300 Jahren trat Johann Sebastian Bach das Amt des Thomaskantors in Leipzig an. Seitdem sind Bach und seine Werke untrennbar mit Leipzig verknüpft. Das Bach-Archiv Leipzig und der Leipziger Thomanerchor nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um ein fulminantes Mehrjahresprogramm zu Ehren Bachs zu gestalten, das Mitte 2023 startet. Darüber hinaus steht das Jahr 2023 im Zeichen des 125. Geburtstages von Hanns Eisler. In seiner Geburtsstadt Leipzig sind ihm in 2023 zahlreiche Ausstellungen, Vorträge und Konzerte gewidmet. Nicht zuletzt feiern die Städtepartnerschaften Leipzig-Brno und Leipzig-Kraków ihr 50. Jubiläum. Dies ist Anlass genug für zahlreiche, kulturelle Angebote, die in 2023 gemeinsam mit Akteur/-innen aus den jeweiligen Städten geplant und umgesetzt werden.
Unabhängig von dem Themenjahr gedenkt die Stadt Leipzig in 2023 dem 70. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953, dem 175. Todestag von Robert Blum sowie daran anknüpfend dem 175. Jahrestag der deutschen Revolution von 1848/49. Auch hierzu finden Veranstaltungen statt, beispielsweise der Thementag „Robert Blum und die Demokratiebewegung in Sachsen“ am 3. März 2023 im Alten Rathaus der Stadt Leipzig.
Um die vielfältigen Aspekte sichtbar zu machen, wurden Projektförermittel ausgeschrieben. Eine detaillierte Einsicht in die Ausreichung der Projektförderung ermöglichen wir in der Projektfördermittelliste:
Rückblick: Ausschreibung Projektfördermittel
Das Dezernat Kultur der Stadt Leipzig schreibt Projektfördermittel für die Ausgestaltung des Themenjahres 2023 "Leipzig – Die ganze Stadt als Bühne" aus. Gefördert werden Veranstaltungen und Projekte, die die Leipziger Ortschaften künstlerisch beleuchten und neue Strategien und Formate der kulturellen Teilhabe innerhalb der Stadtgesellschaft erproben. Anträge können bis zum 15. Juni 2022 für den Förderzeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2023 gestellt werden.
In Leipzig versteht sich Kulturpolitik als strategische Stadt- und Gesellschaftspolitik. Als solche muss Kulturpolitik alle Akteur/-innen ihrer Stadt einbeziehen. Das gilt auch für diejenigen Stadtgebiete, die bisher wenig im Fokus städtischer Kulturpolitik standen. Vor diesem Hintergrund rückt das Themenjahr 2023 die Leipziger Ortschaften in den Blick und initiiert unter Beteiligung der Akteur/-innen vor Ort unterschiedliche Projekte zur Stärkung der kulturellen Identität und Infrastruktur. Ziel des Vorhabens ist es, sowohl auf die spezifische Lokalität der Ortschaften und ihre Alleinstellungsmerkmale aufmerksam zu machen, als auch den kommunalen Dialog und die kulturelle Teilhabe zu stärken.
Um den facettenreichen Möglichkeiten des Themas gerecht zu werden, wird ein spezielles Förderverfahren entwickelt und ausgeschrieben. Insgesamt stehen im Jahr 2023 Projektmittel in Höhe von maximal 80.000 Euro bereit. Unterstützt werden können Projekte, die eine städtische Förderung in Höhe von maximal 8.000 Euro im Einzelfall beantragen.
Inhaltliche Anknüpfungspunkte können Projekte sein, die unter anderem:
- das Spannungsfeld von Zentrum und Peripherie innovativ beleuchten
- die Geschichte und Gegenwart der Leipziger Ortschaften künstlerisch verhandeln
- die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale der Ortschaften thematisieren
- unmittelbar in einer oder mehreren Leipziger Ortschaften stattfinden oder Dialogformate zwischen den Ortschaften und den restlichen Stadtgebieten initiieren
- die Perspektiven und Lebensleistungen von Frauen in den Leipziger Ortschaften darstellen und würdigen
- das jüdische Leben in den Leipziger Ortschaften in den Mittelpunkt der Betrachtung rücken.
Darüber hinaus können Anträge für Projekte eingereicht werden, die an bereits fokussierte Jahrestage anknüpfen, wie etwa
- das Jubiläum zum 300. Amtsantritt von Johann Sebastian Bach, der 125. Geburtstag von Hanns Eisler, das 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft Leipzig-Brno und Leipzig-Kraków, der 70. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953, der 175. Todestag von Robert Blum oder daran anknüpfend der 175. Jahrestag der deutschen Revolution von 1848/49.
Eine Fachjury aus Expert/-innen, Vertreter/-innen des Stadtrates und der Stadtverwaltung bewertet die eingereichten Projektvorschläge anhand der folgenden Kriterien, die jeweils mit den Noten 1 (bestes Ergebnis) bis 6 (schlechtestes Ergebnis) bewertet werden. Das Ergebnis wird den Antragstellenden voraussichtlich Anfang August 2022 bekanntgegeben.
Es sollen Projekte gefördert werden, die (Kriterien):
- den thematischen Schwerpunkt „Leipzig – Die ganze Stadt als Bühne“ nachvollziehbar und aus einer gegenwärtigen Perspektive betrachten
- auf die historischen Anknüpfungspunkte (siehe oben) Bezug nehmen
- neue Kooperationsformen mit Kulturakteur/-innen der Ortschaften, Vereinen und ehrenamtlichen Einrichtungen vor Ort eingehen
- neue Strategien und Formate der kulturellen Teilhabe im Sinne einer „Kultur von/für alle“ erproben und stark in die Stadtgesellschaft hineinwirken
- jüngere Zielgruppen erreichen und maßgeblich die kulturelle Bildung unterstützen
- eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung in den Fokus rücken
- interkulturelle/ transkulturelle Begegnungen ermöglichen
- über einen schlüssigen Kosten- und Finanzierungsplan sowie eine hohe Realisierungswahrscheinlichkeit verfügen.
Gewünscht sind Projekte, die den kommunalen Dialog befördern, die Zusammenarbeit von Institutionen und freien Initiativen stärken, inklusive und generationsübergreifende Kulturarbeit befördern und gezielt interessierte Freiwillige einbeziehen.
Zuwendungsempfänger/-in im Sinne dieser Ausschreibung sind Antragstellende wie gemeinnützige Vereine, Verbände, freie Träger/-innen, Gruppen, Initiativen, Privatpersonen, andere juristische Personen sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts, die Aufgaben erfüllen, die im Interesse der Stadt Leipzig liegen.
Bei der Bezeichnung von Zuwendungsempfänger/-innen ist die gesetzliche Vertretung anzugeben, wenn es sich um eine juristische oder nicht rechtsfähige Personenmehrheit handelt. Gesetzlich vertretende Organe werden durch natürliche Personen repräsentiert, da nur eine natürliche Person handlungsfähig sein kann. Insoweit ist bei der notwendigen Bezeichnung der Vertreter/-innen die namentliche Benennung gemeint und rechtlich notwendig.
Die Vorhaben sind grundsätzlich in Leipzig sowie in dem oben genannten Förderzeitraum zu realisieren.
Die Antragsstellenden haben sich zur ergänzenden Finanzierung um Mittel von privaten und öffentlichen Geldgebern zu bemühen; freiwillige, unentgeltliche Leistungen können berücksichtigt werden. Es werden nur Vorhaben gefördert, mit deren Durchführung zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht begonnen wurde. In begründeten Fällen können Ausnahmen zugelassen werden.
Das zur Förderung beantragte Vorhaben ist von der/dem Antragstellenden grundsätzlich in Höhe von mindestens zehn Prozent der Gesamtausgaben aus eigenen oder Drittmitteln zu finanzieren.
Die Stadt Leipzig kann einer Ermäßigung des Eigenmittelanteils in angemessenem Umfang zustimmen, wenn die/der Antragstellende freiwillige unentgeltliche Leistungen erbringt. Freiwillige, unentgeltliche Leistungen der Antragstellenden und Dritter dürfen nur in Höhe des marktüblichen Geldwertes veranschlagt werden. Sie sind nicht Bestandteil des Finanzierungs-, Haushalts- oder Wirtschaftsplans, sondern getrennt davon auszuweisen und, soweit sie für die Bewilligung maßgebend sind, im Zuwendungsbescheid für verbindlich zu erklären.
Die Zuwendungen werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse im Wege der Projektförderung und Festbetragsfinanzierung gewährt. Eine Abgrenzung zur Förderung von Teilbereichen des Vorhabens ist zwingend auszuweisen, sollten mehrere Förderungen des Vorhabens bei der Stadt Leipzig angestrebt werden.
Für die Beantragung, Vergabe, Verwendung und Abrechnung von städtischen Zuwendungen gelten die Regeln der von der Ratsversammlung beschlossenen Richtlinien, die Sie auf der Internetseite der Stadt Leipzig als Download finden.
Die Förderung wird auf der Grundlage der Rahmenrichtlinie zur Vergabe von Zuwendungen der Stadt Leipzig an außerhalb der Stadtverwaltung stehende Stellen (PDF 743 KB) (Zuwendungsrichtlinie - Beschluss der Ratsversammlung vom 18.5.2016 - VI-DS 01241 - NF-05) ausgereicht.
Es besteht kein Anspruch auf eine Zuwendung.
Der oder die Zuwendungsempfänger/-in ist im Zuwendungsbescheid und in den Allgemeinen Nebenbestimmungen zur Projektförderung (AN-Best) insbesondere zu verpflichten, einen Verwendungsnachweis (gegebenenfalls vereinfacht) unter Verwendung des amtlichen Formblattes einzureichen sowie in allen Veröffentlichungen auf die Förderung durch die Stadt Leipzig, Dezernat Kultur, hinzuweisen.
1. Rechtverbindlich unterschriebene Anträge sind unter Verwendung des zur Verfügung gestellten Antragsformulars auf Projektförderung / Dezernat Kultur (PDF 602 KB) nebst Kosten-Finanzierungsplan mit dem Stichwort "Projektförderung Themenjahr 2023"per Post an die folgende Adresse senden:
Stadt Leipzig Dezernat Kultur
Stichwort Projektförderung "Themenjahr 2023"
Neues Rathaus
Martin-Luther-Ring 4-6
04109 Leipzig
2. Zusätzlich sind die vollständigen Anträge in digitaler Version / als PDF an die folgende Adresse zu senden: andrea.hensel@leipzig.de
Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist; später eingegangene Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Maßgeblich für die Fristwahrung ist der Eingang des vollständigen Antrags per Post zu 1. Stadt Leipzig, Dezernat Kultur.
Im Falle einer Förderung wird das Projekt in Printform und Digital zum Themenjahr vorgestellt. Voraussetzung ist die Zuarbeit von Datum, Ort, Zeit, Veranstalter/-in sowie eines Veranstaltungstextes und eines kostenfrei nutzbaren Fotos, das frei von Rechten Dritter sein muss. Bei der Planung und Umsetzung der geförderten Projekte sind die zum jeweiligen Zeitpunkt geltenden rechtlichen Vorgaben aus Gründen der Covid-19-Pandemie zu berücksichtigen.
Rückfragen zum Verfahren oder zu anderen Details bitte an Andrea Hensel (Referentin, Dezernat Kultur), per E-Mail: andrea.hensel@leipzig.de