Hinweise zu Vorsorge und Verhalten bei einem Stromausfall
Grundsätzlich ist die Energieversorgung in Deutschland robust aufgestellt und gehört zu den sichersten in Europa. Ein Blackout bezeichnet den großflächigen und lang andauernden Ausfall des Stromnetzes, von dem eine große Anzahl von Menschen betroffen ist. Im Gegensatz hierzu stehen kurze Stromausfälle, die immer wieder regional begrenzt und von kurzer Dauer (zum Beispiel wenige Minuten oder Stunden) beispielsweise aufgrund von Bauarbeiten auftreten können. Auch wenn Stromausfälle in der Regel innerhalb kurzer Zeit behoben sind, können beispielsweise Unwetter in Extremsituationen Stromleitungen stark beschädigen, so dass erst nach Tagen Strom wieder verfügbar ist. Umso wichtiger ist die private Vorsorge.
Trotz intensiver Vorsorge der staatlichen und kommunalen Institutionen wäre im Falle eines lang andauernden und flächendeckenden Stromausfalls mit deutlichen Einschränkungen für das öffentliche und private Leben zu rechnen. Umso wichtiger ist daher auch die private Vorsorge. Das nachfolgende Video gibt Hinweise zum Verhalten bei Stromausfall.
Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (Stand: 2022)
Vorbereitung auf einen Stromausfall
Betreiben Sie Selbstschutz beziehungsweise Selbstvorsorge und bemühen Sie sich um Handlungsalternativen.
- Halten Sie einen Vorrat an Taschenlampen und Kerzen (zum Beispiel eine Kurbeltaschenlampe, Solar- und LED-Leuchten, Stirnlampe, Camping- oder Outdoor-Lampen oder auch Petroleumlaternen (passenden Brennstoff vorhalten)), Ersatzbatterien, Streichhölzern oder Feuerzeugen. Legen Sie am besten alles zusammen an eine Stelle, die Sie auch im Dunkeln gut erreichen können.
- Halten Sie Radioempfänger mit Akkus, Batterien, Dynamo, Handkurbel oder Ersatzbatterien bereit. Über den Rundfunk erhalten Sie im Notfall wichtige Informationen. Tipp: Sie können gegebenenfalls auch das Radio in Ihrem Fahrzeug nutzen.
- Bevorraten Sie Trinkwasser, haltbare Lebensmittel (die zum Beispiel auch kalt verzehrt werden können), Hygieneartikel, Babynahrung und gegebenenfalls Tiernahrung. Ohne Strom funktioniert die Wasserversorgung nur eingeschränkt. Auch Supermärkte haben dann geschlossen.
- Bereiten Sie sich auf Ersatzkochmöglichkeiten vor. Kleinere Mahlzeiten können Sie auf einem Campingkocher zubereiten. Vorsicht: Nicht in der Wohnung oder im Haus grillen – es besteht Erstickungsgefahr!
- Auch solarbetriebene Batterieladegeräte und Powerbars/-banks/-stationen können für den Weiterbetrieb akkubetriebener Geräte eine Hilfe sein.
- Denken Sie daran, eine ausreichende Bargeldreserve im Haus zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.
- Denken Sie vor allem auch an Ihre persönliche Notfallvorsorge, zum Beispiel Arzneimittel/Hausapotheke unter anderem bei chronischen Krankheiten, pflegebedürftigen Angehörigen, aber auch an Lebensmittelvorlieben.
- Legen Sie Notrufkontakte und Nummern Ihren wichtigen Unterlagen bei.
Zudem weisen wir Sie auf unsere allgemeinen Informationen und Hinweise zur Notfallvorsorge hin.
Verhalten bei einem Stromausfall
Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie überlegt.
- Bemühen Sie sich um eine Lichtquelle, um sich zu orientieren und Verletzungen zu vermeiden.
- Finden Sie den Umfang des Stromausfalls heraus: Handelt es sich um einen begrenzt lokalen Stromausfall im Haus oder der Wohnung oder in der ganzen Umgebung? Tipp: Sofern möglich, informieren Sie sich über lokale Nachrichtendienste, soziale Netzwerke, Warnapps, ihren Stromversorger oder auf www.leipzig.de, ob es sich um einen Stromausfall größeren Ausmaßes handelt.
- Nach dem Wohl der Nachbarn schauen: Erkundigen Sie sich nach Ihren Nachbarn, gerade wenn es sich um ältere Menschen, Kinder oder hilfebedürfte Menschen handelt. Sollte sich im Haus ein Aufzug befinden: Kontrollieren Sie, ob Menschen eingeschlossen sind. Tauschen Sie Informationen untereinander aus.
- Achten Sie auf Hinweise im Rundfunk.
- Trennen Sie alle elektrischen Geräte vom Stromnetz, die vor dem Stromausfall noch in Betrieb waren. Damit helfen Sie eine sofortige Überlastung des Stromnetzes zu verhindern, sobald der Strom wieder fließt. Tipp: Eine Lampe bleibt eingeschaltet, damit man bemerkt, wenn der Strom wieder verfügbar ist.
- Gehen Sie sorgsam mit Wasser um.
- Essen Sie rasch verderbliche Lebensmittel und verkochen Sie diese, wenn möglich.
- Vermeiden Sie das unnötige Öffnen von Gefrier- und Kühlschrank.
Rufen Sie den Notruf der Polizei (110) oder Feuerwehr (112) nur bei Lebensgefahr an. Ein Stromausfall an sich ist noch kein Notfall. Blockieren Sie nicht Notruf-Leitungen durch Nachfragen.
Anlaufstellen bei Ausfall des Notrufes 112
Bei Ausfall des Notrufes bilden Polizei und Feuerwehr neben den bestehenden festen Standorten auch mobile Wachen an diesen Orten, bei denen Sie Ansprechpartner und Hilfe finden.
Verhalten bei einem Heizungsausfall
Prüfen Sie im Vorhinein die Installation alternativer Heiz-/Wärmequellen.
Mit warmer Kleidung lässt sich die Heizung eine Zeit lang ersetzen. Wählen Sie einen Raum zum Aufenthalt und halten Sie die Türen geschlossen, damit Wärme nicht entweichen kann. Achten Sie dennoch auf regelmäßiges Lüften – achten Sie insbesondere bei der Verwendung von Kerzen auf die regelmäßige Erneuerung des Sauerstoffgehaltes im Raum.
Erkundigen Sie sich, ob Sie sich vorübergehend bei Verwandten oder Bekannten aufhalten können, die von einem Ausfall nicht betroffen sind.
Verhalten, wenn der Strom wieder anliegt
Schalten Sie Geräte nur nacheinander wieder ein, um eine Überlastung des Stromnetzes (auch in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung) zu verhindern. Überprüfen Sie Lebensmittel in Kühlschrank und Tiefkühltruhe. Angetaute Lebensmittel sollten Sie sofort essen oder wegwerfen. Füllen Sie Ihre Vorräte wieder auf und sorgen Sie für einen möglichen nächsten Stromausfall vor.
Weiterführende Informationen
Weiterführende Publikationen und Ratgeber des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz rund um das Thema Stromausfall finden sie auf folgenden Internetseiten.